„Wir müssen einen Ort schaffen, der alternativ ist, da gehört Kleinhandel dazu“ (Zitat Florian Meier, PhD, Leiter Abteilung Schadensmilderungen Illegale Stubstanzen, Stadt Zürich, Sozialdepartement)

Der Drogenhandel- und Konsum, insbesondere von Kokain, Crack und absehbar bald vermehrt auch Fentanyl, hat in der Stadt Zürich in den Jahren seit Corona massiv zugenommen. Die Preise für das Gift sind stark gefallen, was davon zeugt, dass der Stoff in der Stadt in rauen Mengen vorhanden ist und konsumiert wird.

Am 16. September 2026 haben die Stadträte Raphael Golta (SP), Vorsteher des Sozialdepartements und Kandidat für das Stadtpräsidium und Karin Rykart (Grüne), Sicherheitsvorsteherin und Stadtratskandidatin bei den im Frühjahr 2026 stattfinden Erneuerungswahlen der Stadtexekutive, eine Pressekonferenz mit dem Titel „Stadt Zürich verstärkt Massnahmen gegen Drogenkonsum im öffentliche Raum“ veranstaltet.

Der Drogenkonsum im öffentlichen Raum hat über die Sommerwochen zugenommen. Die dagegen ergriffenen Massnahmen zeigen Wirkung, reichen aber nicht für eine nachhaltige Entlastung. Deshalb eröffnet die Stadt Zürich auf den 1. Oktober einen „Raum für Konsum und Triage“ für auswärtige Drogenkonsumenten an der Bederstrasse 130 im Kreis 2, so die Vertreter der Stadt.

Und weiter: „Der Konsum illegaler Substanzen im öffentlichen Raum habe im Kreis 4 über die Sommermonate zugenommen. Zudem hat sich der Hotspot von der Bäckeranlage auch in die Nebenstrassen der Bäckeranlage rund um die Kasernenwiese ausgedehnt“. Anmerkung Die Tribüne: Offensichtlich haben Frau Rykart und Herr Golta keinen umfassenden Rundgang durch die Innenstadt gemacht. Ansonsten hätten sie feststellen müssen, dass rund um den Schanzengraben, zwischen Sihlpost und Hauptbahnhof sowie hinter dem Hauptbahnhof bis rund um die Konradstrasse sich weitere-, stark frequentierte Drogenhandels- und Konsumgebiete gebildet haben!

Der neue „Raum für Konsum und Triage“ für Nicht-Stadtzürcher*innen“ (Terminus Stadtrat) soll täglich maximal 30 Personen fassen und ab 1. Oktober 2025 zwischen 10.00 und 17.00 für vorderhand rund 2 Jahre, so Golta, geöffnet sein. In dem Raum soll auch abgeklärt werden, von wo die auswärtigen Konsumenten stammen und mit deren Herkunftsorten der Kontakt gesucht werden (wohl zwecks möglicher Rückführung und besserer Betreuung).

Zwischen dem 15.8. und dem 11.9.2025 wurden aus dem Raum Bäckeranlage rund 394 in der Stadt wohnhafte- und 453 auswärtige Drogenkonsumenten weggewiesen, 74% davon mehrfach. Es handelt sich dabei mehrheitlich um Schwerstkonsumenten. Es sei von 150 – 200 auswärtigen Konsumenten in dieser Szene auszugehen, so ein Vertreter der Stadt.

Auf die Frage des Vertreters der Tribüne anlässlich der Pressekonferenz, ob und wie gegen den Handel mit Drogen in der Stadt Zürich und am Hotspot Bäckeranlage vorgegangen werde, meinte die Sicherheitsvorsteherin Rykart (Grüne), ohne detailliert auf die Frage einzugehen, die Kriminalpolizei (neben der verstärkten Präsenz der Stadtpolizei im Gebiet rund um die Bäckeranlage) würde sich diesem Problem sicher annehmen…

Fazit

Die heutige Pressekonferenz der Stadträte Rykart und Golta war offensichtlich auch eine Wahlkampfveranstaltung. Die Stadt Zürich hat vor dem in den letzten Jahren massiv zunehmenden Drogenkonsum und -Handel Jahre lang die Augen verschlossen.

Das nun insbesondere auch eine weitere „geschützte Werkstätte“ für Drogenhandel und -konsum durch die Stadt angeboten wird, erachtet Die Tribüne als nicht zielführend, sondern verwerflich!

Nachdem die Lokalpresse in den letzten Wochen das massive Problem mit dem Drogenhandel- und Konsum in der Stadt verstärkt thematisierte, wurde die Stadtregierung – auch im Hinblick auf die Wahlen 2026 – gezwungen, wieder vermehrt den Fokus darauf zu richten. Dabei wurde leider der Inhalt der Pressekonferenz auf die Einrichtung einer dritten K & A (Konsum- und Anlauf- Stelle) für Auswärtige sowie die Information über die Suche nach einer vierten Konsum- und Anlaufstelle gelegt.

Dies erscheint wenig – wenn überhaupt – zielführend:  Die Bekämpfung des Handels von Kokain und Crack (und vermehrt auch von Fentanyl) wurde an der Pressekonferenz faktisch  ausgeblendet. Dafür wurde die von gezielte Duldung von Drogen-Kleinhandel in Räumen der Sozialbehörden der Stadt öffentlich angesagt! Was für eine Bankrotterklärung!

Knallharte Repression gegenüber dem Drogenhandels und dem Organisierten Verbrechen in der Stadt ist gefragt und nicht die Einrichtung von weiteren-, durch die Sozialbehörden „gesicherte Konsum-Werkstätten“!

Der Kanton Zürich in Person von Sicherheitsdirektor Regierungsrat Mario Fehr sowie die Kantonspolizei unter Kommandant Weyermann sind gefordert: Personell nicht wie ihre Kollegen bei der Kommunalpolizei-/Stadtpolizei unterdotiert, ist die Kantonspolizei gezwungen, direkt und gezielt einzugreifen. Und dies nicht nur mit gezielter Repression gegen Handel und Konsum, sondern vor allem auch zwecks Zerschlagung der aus dem Handel resultierenden Geldströme und der Suche nach den Anlageorten dieser Gelder, sowie deren Beschlagnahmung.

Ebenfalls muss die Schaffung- einer kantonalen, nur auf Drogenhandel spezialisierte Abteilung der Staatsanwaltschaft ins Auge gefasst werden.