Der Kanton Zürich, mit seinen 1.62 Mio Einwohnern (2024), entspricht ca. 17.9% der Gesamtbevölkerung von 9.04 Mio (2024) der Schweiz. Zürich erwirtschaftet mit rund 1 Mio Beschäftigten rund 20% der Wirtschaftsleistung der Schweiz und darf sich ohne Überheblichkeit als den Wirtschaftsmotor des Landes bezeichnen. Umso begründeter, dass sich die Regierung der wichtigsten Bevölkerungs- und Wirtschafts-Drehscheibe unseres Landes zu aktuellen, gesamtschweizerisch bewegenden Themen, falls dringlich, klar und deutlich und auch einmal lautstark an die Adresse Bern’s wendet!

Und das hat der Zürcher Sicherheitsdirektor, Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) an die Adresse seines Ex-Parteikollegen, Bundesrat Beat Jans (SP) soeben zwei weitere Male getan:

  • „Fehr will sich nicht an Hautfarben-Befehl aus Bern halten“ (Blick 10.9.25).  Fehr findet das Ganze wenig hilfreich und politisch motiviert und machte klar, dass die Kantonspolizei Zürich auch weiterhin im eigenen, kantonalen Informationssystem Polis wichtige äusserliche Merkmale, wie Haarfarbe, Tattoos oder die Grösse vermerken werde. Dazu gehöre selbstverständlich auch, wenn jemand dunkelhäutig sei, so Fehr gegenüber der NZZ: Das Fedpol (Bundesamt für Polizei), eine Behörde des Bundesamtes für Justiz und Polizei (EJPD), Vorsteher Bundesrat Beat Jans (SP), hat verfügt und eine entsprechende Änderung im automatisierten schweizerischen Fahndungssystem Ripol (Recherches informatisées de Police) vorgenommen, dass bei Fahndungen die Hautfarbe der gesuchten Personen nicht mehr angegeben werden kann. Justizminister Jans begründete die Änderung u. a. in der Fragestunde des Nationalrates mit einer entsprechenden Beschwerde eines ungenannten „asiatischen Staates“. Die Angelegenheit bleibt in Bern weiter pendent, musste sich doch am 16.9.25 die Fedpol-Direktorin, Eva Wildi-Cortés, in der Sicherheitskommission des Nationalrates erklären und wird sich die Kommission doch weiter an einer ihrer nächsten Sitzungen mit der unsinnigen Verfügung beschäftigen müssen.
  • Anlässlich der Vereidigung von 36 Zürcher Polizeiaspiranten und Polizeiaspirantinnen am 12.9.25 holte Fehr zu einem Rundumschlag aus und stellte fest: „Politisches Totalversagen kann nicht der Polizei angelastet werden“, wobei er dabei die Krawalle in Lausanne ansprach (NZZ, 13.9.25). U. a. stellte er auch die Frage: „Wer führt das Fedpol eigentlich politisch“.
  • Schon im Dezember 2024 hatte sich Fehr an die Adresse von Bundesrat Jans gerichtet, als er deutlich machte, dass der „Zürcher Regierungsrat ab sofort keine ukrainischen Grossfamilien mehr aufnehme“ (Anmerkung Die Tribüne: Genaue Herkunft von Roma-Grossfamilien oftmals nicht geklärt).

Fazit

Der medial enorm aktive und fast täglich an einer bis mehreren Veranstaltungen publikumswirksam auftretende Sicherheitsdirektor des Kantons Zürich spricht Klartext! Während andere Kantonsregierungen in Person ihrer Sicherheitsdirektoren und Sicherheitsdirektorinnen auffällig stumm bleiben, spricht Fehr Tacheles. Und dafür gehört ihm ein Lob.

Zu hoffen ist nun aber auch, dass der Sicherheitsdirektor des Kantons Zürich und die Strafverfolgungsbehörden sich endlich mit aller Kraft dem derzeit wohl übelsten Problem im Kanton, der akuten Drogenschwemme, widmen!

Und dazu genügen nicht nur markige Worte, nein, die Zürcher Behörden müssen sich endlich und vordringlich den illegalen Geldströmen aus dem Drogenhandel widmen! Und die Mitarbeit Bern’s ist unerlässlich! Fraglich, ob Beat Jans und seine Leute dazu fähig sind…?

Siehe auch Die Tribüne vom 5. Mai 2025: https://www.die-tribuene.ch/unkontrollierte-drogenschwemme/