Jean-Pierre Schiltknecht, Zollikerberg, Leserbriefschreiber in der Zürichsee-Zeitung vom 8.4.2024: „Schwachwindanlagen müssen mit gigantischen Bauhöhen kompensiert werden. Der Kanton Zürich kennt keine Alternative, als den von Bern bis 2050 erwarteten Produktionsausbau von 883 GWh/J mit 120 Grosswindanlagen anzugehen und unsere Landschaft unwiderruflich zu verschandeln…“

Herr Schiltknecht schlägt folgende Alternative für den Kanton Zürich vor:

„Der Sihlsee, als grösster Stausee der Schweiz, hat dieses Energiepotential. Zusätzlich zum bereits bestehenden, kleineren Etzelkraftwerk der SBB könnte ein neues Umwälzkraftwerk bei Hochtarif mit Turbinieren und bei Überstrom im Niedertarif mit Pumpen die Intraday-Volatilität der Strombörsen nutzen. Gebaut werden müssten lediglich eine Druckleitung mit 100m3/S Kapazität und ein Turbinenhaus am Zürichsee für eine 400 MW Francis-Pumpturbine. Beides unterirdisch machbar. Der Zürichsee ist das ideale Rückhaltebecken für den Pumpbetrieb. Die tägliche Pendelmenge von 2.16 Millionen m3 Wasser würde den Sihlseespiegel lediglich um +/- 10cm verändern und hätte keinen Einfluss auf das kleinere SBB-Etzelwerk – höchstens positive Synergieeffekte. Es wäre ein Sofortabruf von Mangelstrom mit einem Kraftwerk, statt 120 Windrädern ohne Produktionsgarantie. Bei Hochwasser gäbe es es 24 Stunden Turbinenbetrieb statt einer Überlaufentsorgung durch den Sicherheitsstollen in Thalwil…“ Ende Zitat Leserbrief

Der Projektvorschlag des Leserbriefschreibers erscheint einem Laien bestechend. Nun liegt der Sihlsee aber auf dem Gebiet des Kantons Schwyz und das Etzelwerk gehört der SBB. Somit müsste die Regierung das Gespräch mit dem Kanton Schwyz und der SBB suchen. Wird er das tun? Gemäss einer „Kantonsratsgrösse“ sicher nicht. Begründung: der Regierungsrat sei kein Unternehmer und habe deshalb keine Veranlassung dazu. Ich meine doch: für die Zürcher Kantonsregierung besteht dringender Handlungsbedarf, dies insbesondere aufgrund der Energiestrategie 2050 des Bundesrates und dessen Beschluss, langfristig auf  in der Schweiz produzierte Atomkraft zu verzichten (Nichtersetzen der derzeit noch betriebenen Schweizer Atomkraftwerke).

Die Impuls von Herrn J. P. Schiltknecht verdient einen Vorstoss im Zürcher Kantonsrat (Motion, Postulat oder Anfrage):

Der Zürcher Regierunsrat soll dazu bewogen werden, das Gespräch mit dem Kanton Schwyz, der SBB und mit der AXPO und weiteren Energieproduzenten zu suchen!