Der Antrag des Regierungsrats an den Zürcher Kantonsrat (Regierungsratsbeschluss Nr. 1191/2025 vom 27.11.2025) über die Teilrevision 2024 des Kantonalen Richtplans, Kapitel 4 „Verkehr“ und Kapitel 5 „Versorgung, Entsorgung“ liegt vor: Es zeichnet dafür die Baudirektion des Grünen RR Martin Neukom.

Ins Auge sticht ein Karteneintrag: Rosengartentunnel Zürich (Hauptverkehrsstrasse); Realisierungshorizont kurz- bis mittelfristig

Studiert man den farbigen, 58-seitigen „Kantonalen Richtplan, Kapitel 4 „Verkehr“ und Kapitel 5 „Versorgung“ (Richtplantext mit Kartenausschnitten)“ etwas genauer, so sticht einem auf Seite 8 unter den priorisierten Verkehrsobjekten folgendes Projekt ins Auge:

Rosengartentunnel Zürich, Hauptverkehrsstrasse, Neubau von mehrstreifigem Tunnel Wipkingerplatz-Bucheggplatz-Hirschwiesenstrasse, Abklassierung Rosengarten- und Bucheggstrasse, zwischen Röschibachstrasse und Bucheggplatz, Begleitmassnahmen (in Koordination mit Punkt 4.3.2. Nr. 4, wobei Nr. 4 auf besagter Liste gestrichen ist!!).

Kantonale Volksabstimmung: Rosengartentunnel 2020 mit grossem Mehr abgelehnt

Am 9.2. 2020 lehnte das Zürcher Stimmvolk mit 63.7% einen Milliarden-Rahmenkredit für das Projekt Rosengartentunnel ab. Kanton Zürich – Stimmvolk stoppt Milliardentunnel – News – SRF

Fazit

  • Im Jahr 2025 plant die Zürcher Regierung wieder mit dem genau gleichen Projekt Rosengartentunnel, welches im Jahr 2020 sehr wuchtig von der Zürcher Stimmbevölkerung abgelehnt wurde!
  • Die Frage muss gestellt werden: Haben die für die Planung verantwortlichen Regierungsräte Martin Neukom (Baudirektor, Grüne) und Carmen Walker Späh (Volkswirtschaftsdirektorin, FDP) und ihre Mitarbeiter bei der Präsentation der „neuen“ Pläne durch ihre Planer, respektive anlässlich der entsprechenden Regierungsratssitzung, geschlafen oder hat die schon 2020 für das wuchtig abgelehnte Milliarden-Rosengartenprojekt zeichnende, in Höngg wohnhafte RR Carmen Walker Späh ihren Kollegen Neukom  und den Gesamtregierungsrat eingeseift oder sogar übertölpelt?
  • Die Tribüne geht eher davon aus, dass der Regierungsrat testen will, ob die einzelnen Mitglieder des Kantonsrats den Richtplanentwurf lesen und studieren werden? Er tut das offensichtlich mittels Beibehaltung des gescheiterten Milliarden-Tunnelprojekts in den Plänen und auf der Objektliste und in Form eines verfrühten Fasnacht-Scherzes!
  • Sollte, nach dem Willen des Regierungsrats, wirklich ein neues Projekt Rosengartentunnel ausgearbeitet werden, dann doch bitte mit Untertunnelierung der Limmat und mit Verbindung zum Autobahnanschluss Hardturm (A1) zur A3 in Richtung Chur!