Der Regierungsrat des Kantons Zürich ist die oberste leitende und vollziehende Behörde des Kantons. Er wahrt die Verfassung und setzt die Gesetze, Verordnungen und die Beschlüsse des Kantonsrats um. Seine sieben Mitglieder werden für eine vierjährige Amtszeit gewählt, nächstmals im Frühjahr 2027. Die derzeitige Regierung ist stark überaltert.

Die einzelnen Regierungsmitglieder – eine Einschätzung

Primus inter pares Mario Fehr, (parteilos, vorher SP und ehemals Landesring der Unabhängigen), Jahrgang 1958, Jurist und Berufsschullehrer, alt Nationalrat, seit 2011 Vorsteher der Sicherheitsdirektion. Fehr wird bis weit ins bürgerliche Lager hinein gelobt und wurde 2023 mit bestem Resultat wiedergewählt. Hinter einem souveränen Auftritt treten immer wieder einmal Baustellen ans Licht, so etwa betreffend die Unterbringung jugendlicher Immigranten und generell das Asylwesen. Der Umgang mit diesen Leuten wurde von (extrem) linker Seite und im Parlament von Vertretern der Jusos wiederholt und lautstark kritisiert. Das Gross- projekt Seepolizei-Stützpunkt Oberrieden stand während der Planung in der Kritik – der Baubeginn jetzt an. Mit einem (neuen) Kantonspolizeichef im Rücken, welcher noch an Souveränität gewinnen darf, scheint der überaus umtriebige, aber immer dünnhäutiger reagierende Magistrat cum Israel- und FC Tottenham Fan 2027, im zarten Alter von 69 Jahren, eine weitere vierjährige Amtszeit anzustreben.

Ernst Stocker (SVP), Jahrgang 1955, Meisterlandwirt, seit 2010 im Regierungsrat, Vorsteher der Finanzdirektion (vorher Volkswirtschaftsdirektor): Nach der steuerlichen Neuein-schätzung aller Liegenschaften im Kanton Zürich, anfangs 2026, wird auf Stocker und seine Mitarbeiter unweigerlichl eine Lawine von Eiwendungen zurollen. Immer exzessivere und durch das Parlament beschlossene (Neu-) Ausgaben machen dem gewissenhaft arbeitenden Finanzpolitiker stark zu schaffen. Und Stocker und seine Steuerabteilung stehen von vielen Seiten in der Kritik («Steuerhölle» – Abwanderung in Nachbarkantone, «Steuerpflichtige» versus «Kunden», schwierige Einschätzungen nach Bauvorhaben etc.). Der langjährige Magistrat wird sich wohl nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

Natalie Rickli (SVP), Jahrgang 1976, kaufmännische Angestellte, später selbstständige Kommunikationsberaterin steht seit 2019 der Gesundheitsdirektion vor. Rickli führt ihre Direktion straff. Hinter vorgehaltener Hand wird ihr vorgeworfen, sie betreibe Mikro-Management; Verschleiss an Generalsekretären. Einer auf schwachen finanziellen Füssen stehenden-, überdotierten Spitallandschaft hat die in der Öffentlichkeit souverän auftretende Gesundheitsdirektorin klar und deutlich den Tarif durchgegeben (Beispiel Spital Wetzikon). Das Spital Männedorf wird wohl folgen (Im Juli 2026 wird eine Anleihe von CHF 50 Mio fällig). Dazu kommt der noch nicht definitiv ad acta gelegte Fall Maisano. Die Zeitbombe Kinderspital (Defizitdeckung) ist noch nicht entschärft. Und auch am USZ könnten bald schwarze Wolken aufziehen (Kostenüberschreitung Bau?). Nach einem hervorragendem Wahlresultat 2023 ist davon auszugehen, dass Rickli 2027 wieder kandidiert. Regelmässig kommen Gerüchte um eine mögliche Bundesratskandidatur auf.

Carmen Walker Späh (FDP), Jahrgang 1958, Rechtsanwältin, seit 2015 Regierungsrätin, ehemalige Präsidentin der FDP Frauen Schweiz: Schiebt eine eher ruhige Kugel, immer auf sehr gepflegtes Äusseres bedacht. Seit dem durch sie forcierten Abgang eines souveränen Amtschefs (NZZ: Zürichs mächtigster Beamter) und einer (unbegründeten?) Strafanzeige gegen den Herrn (es gilt die Unschuldsvermutung), vermehrt von jüngeren Mitarbeitern umgeben. Es ist nicht bekannt, ob sich CWS zur Wiederwahl stellt, zuzutrauen wäre es ihr. Eine Wiederwahl wäre überhaupt nicht gesichert, hat die Dame doch 2023 das schlechteste Resultat aller Kandidaten «eingefahren».

Dr. Silvia Steiner (Die Mitte), Jahrgang 1958, Juristin, Dr. der Kriminologie Universität Lausanne, u. a. ehemalige Chefin Kriminalpolizei Stadt Zürich und Staatsanwältin, seit 2015 Vorsteherin der Bildungsdirektion. Nichts bringt die Magistratin aus der Ruhe. In letzter Zeit nicht immer souverän auftretend, leitet unter Führung «starker» Abteilungsleiter im Rücken, das personell und mit dem grössten Budget ausgestattete Departement. Regelmässige «Reformen» werden angestossen und stehen immer wieder in der Kritik (Beispiel Maturitätsreform). Personalengpässe bei der Lehrerschaft sollten in den nächsten Jahren behoben werden. Es ist nicht davon auszugehen, dass Steiner sich zur Wiederwahl stellt, gibt sie doch vermehrt den Anschein von Amtsmüdigkeit.

Jacqueline Fehr (SP), Jahrgang 1963, u. a. Sekundarlehrerin Phil I und Executive Master of Public Administration Universität Bern, alt Nationalrätin. Seit 2015 Vorsteherin Departement der Justiz und des Innern. Mit eigensinnigem Auftritt auf der offiziellen Webseite des Regierungsrats und eigenem, linkskalibriertem Kampf-Blog (wäre sie ein Mann, würden seine Gegner ihn wohl im Volksjargon eine «linke Kampfsau» nennen). Die Dame zeigt massive Abnützungserscheinungen. In ihrem Departement herrscht derzeit ein nicht immer einfaches Klima. Letztmals nach einem unsachgemässen, verbalen Angriff auf die Geschäftsprüfungskommission im Parlament von der Geschäftsleitung scharf gerügt und in der öffentlichen Kritik stehend, führt sich Fehr immer dünnhäutiger auf. Die Dame wird 2027 wohl nicht wieder kandidieren, wäre doch ihre Wiederwahl ganz und gar nicht gesichert. Ein oder eine Nachfolgerin in der Direktion der Justiz und des Innern wird eine Grossbaustelle vorfinden und aufzuräumen haben.

Dr. Martin Neukom (Grüne), Jahrgang 1986, Maschinenzeichner mit Masterabschluss in Solaren Energiesystemen an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg in Breisgau/D. Hat 2019 an der Universität Augsburg (neben seinem Amt als Regierungsrat) in Naturwissen-schaft doktoriert. Seit 2019 Vorsteher der Baudirektion. Alt Präsident der Jungen Grünen Schweiz und ehemaliger Vorstand von Fussverkehr Schweiz, was sich in seiner Amtsführung wie auch durch die vermehrte Stellenbesetzung von «grünen» Akademikerinnen und Akademikerinnen» manifestiert. «30er-Zonen-Papst», welcher gezielt den Rückbau von Staatsstrassen mit scheinbar wenig Gegenwehr im Regierungsrat forciert. Kann bei seinen Strassenprojekten auf verstärkte Unterstützung seitens der Kantonspolizei von Mario Fehr zählen. Führt konsequent und unter Einbezug der Interessen (seiner) Grünen Partei. Muss aufpassen, dass er sich mit seiner Windrad-Politik nicht den Kopf einschlägt oder sogar in der Wand stecken bleibt. Seine Wiederwahl 2027 scheint nicht gefährdet. 

Fazit

Anlässlich der Neuwahlen 2027 wird die Linke (SP, Grünliberale, Grüne, EVP und Alternative Liste AL) zu einem Grossangriff auf die derzeitige, bürgerliche Mehrheit blasen. Diese ist überhaupt nicht gesichert, stehen doch wohl mindestens deren 4 Regierungsratssitze zur Disposition! Während die bürgerlichen Regierungsräte, mit Ausnahme von Rickli, gemächlich ihren Verwaltungstätigkeiten nachzugehen scheinen, treiben die linken Magistraten gezielt, mit Hilfe der einen oder der anderen «bürgerlichen» Magistratin, ihre Politik voran!